Vision Nottuln 2025

SPD Nottuln – Herausforderung demographischer Wandel


Von WOLFGANG DANZIGER

Nottuln ist eine liebenswerte Gemeinde und wird es auch immer bleiben. Ausreichende Einnahmen und zukunftsweisende Ideen sind dafür entscheidend. Das stellt die Grundvoraussetzung für einen prosperierenden Ort dar, denn sonst werden sich keine Neubürger ansiedeln, sondern eher eine Abwanderung breit machen.


Dabei gilt klassisch, die vorhandenen Stärken zu erhalten und vermeidliche Schwächen abzustellen.
Nachfolgend wird skizziert, wie die Gemeinde Nottuln im Jahre 2025 aussehen kann, wenn rechtzeitig die richtigen Weichen gestellt werden, Insofern stellt dieses Papier die Zielvorstellung der Nottulner Sozialdemokraten dar, an der sie sich orientieren werden.

Wir versetzen uns in das Jahr 2025 und finden folgendes vor:

  1. Wirtschaft und Finanzen

    Zur Sicherung der Infrastruktur und Weiterentwicklung der Gemeinde Nottuln war es erforderlich die Einnahmen langfristig zu sichern bzw. zu erhöhen. Dies konnte durch natürliches Wachstum erreicht werden. Die klassische Methode der Einnahmesteigerung der Gemeinde durch Kauf von Ackerland und Weiterverkauf von erschlossenem Bauland wurde weitergeführt.

    Nur wurden die dabei entstehenden Gewinne nicht mehr nur den finanzierenden Banken überlassen, sondern auch selbst abgeschöpft. Somit war die Grundlage für das dann folgende Wachstum gelegt. Nicht zuletzt hatte die Weiterentwicklung des Gewerbegebietes Beisenbusch einen deutlichen Anteil an der Attraktivität der Gemeinde auch für die Wirtschaft.

    Der Nottulner Technologiehof, eine lohnende Investition, wie sich herausstellte, den die Bürgermeisterin 2017 in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsfördergesellschaft des Kreises eröffnete, lockte bis heute eine nicht unerhebliche Zahl von Firmen-Neugründungen in die Baumbergegemeinde. Ohne die zur Verfügung stehende schnelle Internetanbindung wäre das nicht möglich gewesen.

    Themen wie Wasserstoffelektrolyse, Biogasnutzung und weitere neue Technologien werden in Zusammenarbeit mit der UNI Münster in diesen Räumlichkeiten erforscht und schaffen so langfristig neue interessante und sichere Arbeitsplätze.

    Ergänzend wurde durch die fruchtbare Zusammenarbeit mit den benachbarten Baumbergegemeinden und der EUREGIO ein Umfeld bereitgestellt, das Interessenten nicht nur aus dem nahen Umfeld in die Region lockte. 

    Darüber hinaus hatte die Forderung zur Senkung der Kreisumlage und den damit verbundenen nicht nachlassende Druck auf den Landrat endlich Erfolg.
     
  2. Baugebiete mit Weitsicht
     

    Die Entwicklung von drei neuen Baugebieten (Nottuln Nord, Lerchenhain und Appelhülsen)
    hatte zwei positive Aspekte. Einerseits konnten, wie oben erwähnt, die Einnahmesituation durch Gewinnabschöpfung verbessert werden.

    Andererseits trug die Entscheidung, im Bebauungsplan eine teilweise verdichtetere  Bebauung zuzulassen, dazu bei, dass die Einwohnerzahl (und damit die Zahl der Einkommensteuerzahler) trotz demographischer Entwicklung leicht gesteigert werden konnte.
     
  3. Jung und Alt miteinander

    In den neu geschaffenen Baugebieten wurde durch Festlegung im Bebauungsplan die Möglichkeit geschaffen, dass auch in verträglichem Maße Mietwohnungsbau bzw. genossenschaftlicher Wohnungsbau realisiert werden kann. Die Antwort auf wachsende Nachfrage nach Wohnen zu bezahlbaren Preisen.

    Ebenso sind damit neue Wohnformen entstanden, die Generationen verbindet. Sowohl durch gemeinsam genutzte Gärten zwischen den Häusern für die Kinder, als auch ein „betreutes Wohnen“ im Alter durch Barrierefreiheit.

    Ebenso wurden in der Planung bereits Räume für Pflegekräfte und ärztliche Versorgung berücksichtigt, die bei Bedarf in Anspruch genommen werden können. Damit wurde die Voraussetzung für ein langes selbstbestimmtes Leben im Alter in den eigenen vier Wänden ermöglicht.

    Überall im Ort ist eine barrierefreie Wegeführung selbstverständlich geworden. Das Projekt „Jung kauft alt“ wurde ins Leben gerufen, um junge Familien durch Förderung des Kaufs von „zu groß gewordenen“  Häusern älterer Menschen, die in eine kleinere Immobilie wechseln wollen, zu unterstützen und zu motivieren, bestehende Wohnhäuser in gewachsenen Wohngebieten zu beleben und  somit Leerstände zu vermeiden und den Marktwert der Immobilien zu erhalten. Um auch die Nottulner Jugend an der Entwicklung Nottulns  wirkungsvoll  zu beteiligen ist als politische Vertretung ein Jugendrat eingerichtet worden, dessen „Abgeordnete“ im Gemeinderat vertreten sind und deren Interessen wahrnehmen.
     
  4. Junge Familien unterstützen

    Junge Familien fühlen sich wohl. Das Wohnen ist in der Gemeinde Nottuln wesentlich günstiger als in der trotzdem gut erreichbaren Westfalenmetropole Münster. 

    Für Familien denen das soziale Netz aus Großeltern, Freunden und Nachbarn fehlt, wurde mit Unterstützung der Gemeinde ein Netz von Familienpaten geschaffen. So haben junge Familien Menschen, mit denen man sich austauschen und die man um Rat fragen kann.

    Das Angebot enthält beispielsweise, die Betreuung der Kinder für ein paar Stunden zu übernehmen, damit man selbst ein bisschen Zeit zum Luft holen hat oder bei Dingen Hilfe zu bekommen, die man selbst momentan nicht leisten kann.
     
  5. Integration von Neubürgern

    Die Wanderungssaldo konnte trotz demographischen Wandels positiv gehalten werden. Die neu Zugezogenen wurden herzlich empfangen und auch die aus anderen Ländern zu uns gekommenen Neubürger sind in ihrer Nachbarschaft aufgenommen und inzwischen zu Freunden geworden.
     
  6. Ein sich zum Positiven verändertes Ortsbild
     
    Nach Fertigstellung der Umgehungsstrasse wurde der Kernort einer Renovierung unterzogen. Gemeindestrassen sind bis auf wenige Ausnahmen (Verkehrsfluss aus dem Ort heraus) zu Tempo-30-Zonen umgewandelt. Die große Kreuzung Potthof/Dülmener-Str. ist zurückgebaut und die Ampelanlage einem überbreiten Zebrastreifen gewichen, der die vorrangige Überquerung durch Fußgänger und Radfahrer erleichtert hat. Ein Gastronomiebetrieb an der ehemaligen Videothek lädt nicht nur durch die Außenbestuhlung zum Verweilen ein.

    Der Blick über die ehemalige Kreuzung hat sich stark verändert, da auf dem ehemaligen Gelände der Westfalen-Tankstelle in Verbindung mit dem in der Nähe liegenden Umfeld ein neuer Blickfang für die Gemeinde entstanden ist. Neben der Wohnbebauung in der oberen Etage sind Gewerberäume sowie eine Szenekneipe für Jugendliche entstanden, die sich wachendem Zulauf aus der Umgebung erfreuen.

    Am Kastanienplatz konnte ebenfalls in Zusammenarbeit zwischen Bürgermeisterin und der kreiseigenen Wirtschaftsförderung ein Hotelbetrieb angesiedelt werden, der neben dem neu gegründeten „Frauenmuseum“ im historischen Ortskern zur Steigerung der touristischen Attraktivität  Nottulns beiträgt.

    Die Gemeindeverwaltung ist aus den historischen Gebäuden ausgezogen und residiert stattdessen in einem Neubau nahe dem Lidl-Kreisel.

    Die Realisierung wurde durch einen Investor möglich, der den Verwaltungsneubau nach Fertigstellung an die Gemeindeverwaltung vermietet hat. Umgekehrt wurde durch eine langfristige Vermietung der Kuriengebäude für Ausstellungsräume eine adäquate Nutzung der historischen Bauwerke durch dieses gegenseitige Vermietungsmodell  gesichert. Seitdem können im Ortskern hochwertige Antiquitäten, Kunstwerke und edle Einrichtungsgegenstände erworben werden.

    Auch in den anderen Ortsteilen haben positive Veränderungen stattgefunden. In Darup kann der Hof Schoppmann durch Veranstaltungen und Tagungen immer wieder zu einem positives Image beitragen.

    Der Dorfladen in Schapdetten sorgt nun schon seit über 10 Jahren erfolgreich für die Nahversorgung der Bürger vor Ort. Die ehemalige Grundschule konnte einer neuen Nutzung zugeführt werden, die über die Ortsgrenzen hinweg für Schlagzeilen in der Presse sorgte.
     An der Lindenstrasse in Appelhülsen wurde durch einen Umbau des Straßen- und Bürgersteigbereiches zwischen Sparkasse und Bäckerei eine Erweiterung der Freifläche für Außengastronomie erreicht, die an Sonnentagen zum verweilen einlädt und dann zu „dem“ Treffpunkt in Appelhülsen geworden ist.

    Bereits seit fünf Jahren erfreut sich die neue geschaffene Fahrrad-Cross-Bahn wachsender Beliebtheit und ist weit über die Grenzen des Westmünsterlandes bekannt. Als ein herausragendes Projekt Nottulns mit den umliegenden Baumbergegemeinden konnte diese Attraktion nahe der Autobahn realisiert werden.
     
  7. Verkehr in einer Klimagemeinde

    Klimagemeinde Nr. 1 zu bleiben ist Nottuln nicht nur durch die Ansiedlung von Technologie-Entwicklung für alternative Energien im Technologiehof gelungen.

    Der ortseigene Individualverkehr konnte durch Ausbau des ÖPNV-Angebotes erheblich reduziert werden. Eine in den Stoßzeiten halbstündig verkehrende Buslinie (Kombination Taxi- und Bürgerbus) verbindet Nottuln nicht nur mit den anderen Baumbergegemeinden, sondern auch die Teilorte an den Bahnhof in Appelhülsen. Damit sind alle Einrichtungen im Zentralort gut erreichbar. An den Wochenenden (Freitag und Samstag) dient die Verbindung zusätzlich in den Nachtstunden neben dem Nachtbusangebot dem Pendelverkehr vom Bahnhof Appelhülsen in alle Ortsteile.

    Mittels einer gesponserten APP kann darüber hinaus an 7Tg/24Std. eine private Mitfahrgelegenheit innerhalb und außerhalb der Gemeinde vermittelt werden.

    Eine neue Car-Sharing-Initiative hat sich ebenfalls etabliert und bietet seit mehreren Jahren Autos insbesondere mit regenerativen Antrieben (Strom, Wasserstoff) an und erfreut sich wachsender Nachfrage. Ein entsprechendes „Tankstellenangebot“ für Strom und Wasserstoff hat sicher dazu beigetragen.

    Die Überplanung des Radwegenetzes hat zu einer optimaleren Anbindung innerörtlicher Ziele geführt. Damit konnte die Fahrradnutzung um 20 % gesteigert werden.
     

8. Sicher und ohne Angst leben

Bereits seit einigen Jahren in Folge hat sich die Kriminalitätsrate in Nottuln verringert. Die Zahl der Einbrüche konnte durch Prävention und eine verstärkte Präsens der Polizei reduziert werden.

Schlusswort

Ein Ziel zu haben, das reicht nicht. Entscheidend ist, den Weg dahin zu suchen und zu gehen. Die Fakten zu sehen und zu handeln. Nichts kommt von alleine. (Franz Müntefering)

Machen wir uns auf den Weg !